Neue Expedition zum Mechanismus von Antikythera
Ein Leser wies mich darauf hin, dass im kommenden September eine neue Expedition zu dem römischen Schiffswrack gestartet wird, aus dem 1901 der Mechanismus von Antikythera geborgen wurde. Die Webseite des griechischen Kulturministeriums drückt die Hoffnung aus, bei diesem Tauchgängen könnten weitere Teile des bisher nur in Bruchstücken vorliegenden Mechanismus oder gar ein zweiter Mechanismus gefunden werden:
"Meanwhile, ancient technology geeks like us wonder whether the site might be hiding another Antikythera mechanism, more pieces of the original, or at least some clues as to whom this mysterious object belonged to." http://antikythera.whoi.edu/about/
Diese Meldung, die von verschiedenen Medien wiedergegeben wurde, halte ich allerdings für ein Missverständnis eines Journalisten. An einigen Stellen wurde angeführt, ein Teil des als Fragment D bezeichneten Bruchstücks gehöre nicht zum Mechanismus von Antikythera und sei deshalb womöglich einem anderen Gerät zuzuordnen. An dieser Stelle werden die Quellen nicht korrekt wiedergegeben: Tatsächlich besitzt Fragment D ein einzelnes Zahnrad, das nicht zugeordnet werden kann und darum in modernen Rekonstruktionen des Mechanismus gewöhnlich weggelassen wird. Michael Wright, einer der bekanntesten Rekonstrukteure, schlug vor, dass dieses Zahnrad den Anschluss an weitere Getriebeteile hergestellt habe, die Anzeigen für die Stellungen der Planeten Merkur bis Saturn bewegten - die bisher bekannten Getriebeteile dienten nur zur Anzeige von Sonne und Mond sowie ihren Finsternissen in Vergangenheit oder Zukunft. Auf dieses Zahnrad stützt sich die Hoffnung, weitere Teile des Mechanismus von Antikythera könnten noch an seinem Fundort in 60 m Wassertiefe liegen. Für ein zweites Gerät an Bord gibt es dagegen keinen Anhaltspunkt!
Auf jeden Fall werde ich die Expedition in den Nachrichten verfolgen und auf diesem Blog kommentierend begleiten.
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