Polarlichter in der Antike

Keilschrifttexte zu Beobachtungen von Polarlichtern

Das Folgende ist sicher auch für Autoren historischer Romane interessant: Einer Forschergruppe sind beim Durchsuchen antiker Quellen mehrere Keilschrifttexte aus der Zeit um 700 v. d. Z. aufgefallen, die Beobachtungen von Polarlichtern beschreiben ( https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/ab42e4 ). Dabei fällt die wenig beachtete Anmerkung, dass sich in der Antike der Magnetpol in Eurasien befunden habe statt wie heute in Nordamerika, so dass Nordlichter auch in südlichen Breiten weitaus häufiger auftraten, als wir es kennen. 

Das erklärt, weshalb Plinius in seiner "Naturalis Historiae" einen ganzen Textabschnitt der Klassifikation von Polarlichterscheinungen widmen konnte und weshalb Kaiser Tiberius sogar von Capri aus ein Nordlicht beobachten konnte, das seine Truppen für den Widerschein einer Feuersbrunst in Ostia hielten (im Roman "Rom und de Jagd auf die Weltmaschine" habe ich auf dieses Ereignis Bezug genommen). Gerade bei uns in Germanien dürfte man mit diesem Phänomen vertraut gewesen sein, und die Barbaren haben dem sicher eine hohe kultische bzw. orakelhafte Bedeutung beigemessen. 


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