Das heilende Wasser Sironas
Ob die Römer, die aus Mogontiacum
"dribb de Bach" zu uns nach Aquae Mattiacorum kamen, das auch so
befremdlich fanden? Wiesbaden begründet seinen Status als Weltkurstadt
bekanntlich auf 27
Heilquellen. Ich habe mir die schon von meinem Großvater gepflegte
Gewohnheit zu Eigen gemacht, bei Besuchen der Innenstadt ein paar
Flaschen Thermalwasser an der Quelle abzufüllen, die schon durch den
Tempel der Göttin Sirona geflossen sein muss, die von unserem
Romanhelden Restitutus so sehr verehrt wird. Eine ortsfremde junge
Mutter saß diesmal auf der Bank davor, beobachtete mich verwundert und
fragte mich schließlich, was
ich denn mit dem Wasser vorhätte.
"Sie können auch eine Suppe damit
kochen", sagte ich, "aber in erster Linie trinken wir es. Bei
Halsschmerzen beispielsweise habe ich damit sehr gute Erfahrungen
gemacht." Als wir davongingen, drehte ich mich noch einmal um und sah,
wie die junge Dame gerade einen geleerten Kaffeebecher an der Quelle
füllte und einen Probeschluck nahm.
Das "Bah!" hallte durch die ganze Gasse. Während sie sich entsetzt den Mund zuhielt, schrie ich ihr von der nächsten Einmündung her zu: "Man muss sich erst an den Geschmack gewöhnen!"
Das "Bah!" hallte durch die ganze Gasse. Während sie sich entsetzt den Mund zuhielt, schrie ich ihr von der nächsten Einmündung her zu: "Man muss sich erst an den Geschmack gewöhnen!"
Das kann man. Doch. Meine Frau hat es auch getan.
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